Wie dein Blutzucker deinen Heisshunger steuert
- Manuela Althaus
- 4. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Viele Menschen glauben, Heisshunger sei ein Zeichen von zu wenig Disziplin.
Tatsächlich ist er oft ein biologisches Signal – ein Hinweis darauf, dass dein Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Wenn du verstehen möchtest, warum der Drang nach Süssem manchmal so stark wird, lohnt sich ein Blick auf deinen Blutzuckerspiegel.

🔬 1. Was im Körper passiert
Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel – besonders, wenn sie viele schnell verwertbare Kohlenhydrate enthält (z. B. Weißbrot, Pasta, Säfte, Süssigkeiten).
Die Bauchspeicheldrüse schüttet daraufhin Insulin aus, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.
Wenn der Blutzucker jedoch zu stark ansteigt und danach schnell wieder abfällt, reagiert das Gehirn mit einem drängenden Essverlangen.
Studien zeigen, dass stark schwankende Glukosekurven mit erhöhter Nahrungsaufnahme und intensivem Essdrang verbunden sind.
(Ludwig et al., 2021; Hall et al., 2020).
Das ist der Moment, in dem der Heisshunger zuschlägt – meist auf Zucker oder Fett, weil das die schnellste Energiequelle ist.
⚖️ 2. Der Kreislauf aus Blutzuckerschwankungen
Süsses oder stark verarbeitete Mahlzeit
→ Blutzucker steigt
→ Insulin steigt
→ Blutzucker fällt zu tief
→ Heisshunger
→ neue süsse Mahlzeit
→ der Kreislauf beginnt von vorn
Mit der Zeit kann dieser Rhythmus deine Stoffwechselbalance stören und dein Essverhalten zunehmend beeinflussen – körperlich wie emotional.
🧠 3. Warum stabile Energie auch seelisch stabilisiert
Ein konstanter Blutzucker wirkt nicht nur körperlich wohltuend, sondern auch emotional regulierend.
Wenn dein Blutzuckerspiegel stabil bleibt, ist dein Nervensystem ausgeglichener – du fühlst dich ruhiger, klarer und bist weniger anfällig für Stimmungsschwankungen oder Gereiztheit.
Untersuchungen zeigen, dass starke Blutzuckerschwankungen mit Reizbarkeit, Müdigkeit und Stimmungstiefs korrelieren
(Benton 2002; Micha et al., 2017).
Das ist besonders wichtig für Menschen, die dazu neigen, Essen als Beruhigung oder Ausgleich zu verwenden.
🍽️ 4. So stabilisierst du deinen Blutzucker
👉 Iss regelmäßig:
3 ausgewogene Hauptmahlzeiten – bei Bedarf 1–2 kleine Zwischenmahlzeiten, um starke Tiefs zu vermeiden.
👉 Kombiniere klug:
Kohlenhydrate immer mit Protein und Fett – z. B. Porridge mit Nüssen, Brot mit Ei oder Avocado, Pasta mit Linsen oder Fisch.
👉 Starte bewusst in den Tag:
Ein Frühstück mit Eiweiß und Ballaststoffen reduziert Heisshunger am Nachmittag.
👉 Vermeide leere Kalorien:
Süssgetränke, Weissmehlprodukte und stark verarbeitete Snacks lassen den Blutzucker Achterbahn fahren.
👉 Achte auf Schlaf und Stress:
Beides beeinflusst Insulin und Cortisol – und damit dein Heisshungerverhalten.
Eine Mahlzeit mit einer Kombination aus Kohlenhydraten, Eiweiss und Fett senkt die glykämische Antwort signifikant und wirkt Heisshunger entgegen
(Micha et al., 2017; Livesey et al., 2013).
💬 5. Fazit
Heisshunger ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Signal deines Körpers.
Wenn du beginnst, ihn zu verstehen statt zu bekämpfen, kannst du dein Essverhalten langfristig beruhigen und stabilisieren.
🌿 Bei Nourvia geht es darum, das Essverhalten auf körperlicher und emotionaler Ebene ins Gleichgewicht zu bringen.



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